Gibt’s das wirklich noch: Akquise per Drückerkolonne?

Kritisch: Drückerkolonne wirbt neue DRK-Mitglieder

Kürzlich gelesen in der Online-Ausgabe der Pforzheimer Zeitung:

ÖLBRONN-DÜRRN. In dieser Woche hat die „Pforzheimer Zeitung“ eine E-Mail erreicht, in der sich ein Familienvater darüber beklagt, dass in Ölbronn sogenannte Drückerkolonnen unterwegs seien, um neue Mitglieder für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zu gewinnen. Die Drücker sollen sich dabei nach Aussage des Mannes bei der Akquise teilweise fragwürdiger Methoden bedienen.

Der gesamte Zeitungsartikel unter: pz-news.de

Im Artikel erfährt man auch, dass die DRK bei den Fremdfirmen, die sie mit der Akquise beauftragen derartige Vorfälle sofort sanktioniert.

Dennoch – offenbar meinen einige Menschen (die womöglich selber stark unter Druck stehen) nur mit Druck für eine gute Sache werben zu können. Genau diese Beispiele sind es, die der Akquise einen negativen Beigeschmack geben können.

Freiwilligkeit und Respekt vor einem „Nein“ sollte aber höchstes Gebot sein beim Werben um neue Mitglieder oder überhaupt um Interessenten.

Das wünsche ich mir übrigens auch von einigen Verkäufern der Obdachlosenzeitungen in Berlin. Auf mein „Nein, danke“ – ich wollte dem dritten Verkäufer innerhalb einer Stunde keine Zeitung abkaufen  – und auch gerade keine kleine Spende tätigen – bekomme ich zu hören „Trotzdem noch einen schönen Tag.“

Trotzdem?

Trotz der Frechheit, dass ich „Nein, danke“ gesagt habe?

Trotzdem noch einen schönen Tag? Der mir eigentlich gar nicht zusteht nach meiner Ablehung?

Was soll ich darauf antworten?

Trotzdem nein, danke – vielleicht?

Ich soll natürlich höflich antworten: Danke sehr – und ein schlechtes Gewissen haben, das möglichst lange vorhält, sodass ich diesen in Zukunft nicht mehr hören will – und lieber sage: Ja, kaufe ich.

Das ist subtile Nötigung, die ich auch beim Verkaufen im Dienste einer guten Sache einfach nur unsympathisch finde.

Trotzdem werde ich in Zukunft manchmal wieder eine Obdachlosenzeitung kaufen oder spenden – und manchmal eben nicht 🙂

 

 

 

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