Wenn ein „unwiderstehliches Angebot“ ein gut durchdachter Vorschlag an eine klar begrenzte Kundengruppe ist – ein Vorschlag mit mehreren kostbaren Bausteinen, der für diese Menschen ein drängendes Problem löst – lässt sich dann aus einer maßgeschneiderten Beratungsleistung ein Paket schnüren?
Im Detail hängt die Antwort auf diese Frage hängt natürlich stark vom Einzelfall ab. Generell ist das immer möglich.
Die Überlegung muss sein: Aus welchen Bestandteilen setzt sich meine Beratungsleistung zusammen – und kann ich einige davon systematisieren oder muss immer alles maßgeschneidert sein?
Ein Beispiel, zu dem mir vor kurzem eine Frage gestellt worden ist: Eine Dienstleister, der Casting anbietet – also die Suche nach der bestmöglichen Besetzung für ein Filmprojekt – muss seine Beratungs- und Umsetzungsleistung natürlich bei jedem neuen Film aufs Neue erbringen. Ähnlich wie beim Erstellen eines Werbetextes oder eines Grafik Designs geht es um Unikate. Kreativität und neu Erfinden ist gefragt, um jeweils die beste maßgeschneiderte Lösung zu entwickeln.
Doch über diesen nicht-standardisierbaren Anteil hinaus, kann es Bausteine geben, die den Wert der Leistung noch steigern können. Wäre es möglich, nicht bei Casting aufzuhören, sondern einen Teil der nächsten Schritte zu übernehmen – zum Beispiel die Vertragsschließung mit den Schauspielern? Wäre es möglich, den Ablauf der Arbeit für sich selber ein Stück weit zu standardisieren, um Zeit zu sparen? Gibt es vielleicht einen Bedarf an reiner Beratung, also „Wie finde ich die bestmögliche Besetzung“, statt immer auch die Umsetzung zu übernehmen?
Ich halte es bei meiner Leistung Texten zum Beispiel so. Für einige Kunden erstelle ich einen maßgeschneiderten Text. Für andere Kunden leiste ich Text-Coaching – erkläre die Geheimnisse des Werbetextens (auch in Form von einmalig erstellten Trainingsunterlagen), gebe Feedback zum Entwurf des Kunden, verbessere den Text auch und helfe Ihnen letztlich, künftig selber Texte zu entwickeln.
Ich kenne die Filmbranche nicht sehr gut – fallen Ihnen kostbare Bausteine ein, die aus der Einzeldienstleistung Casting ein attraktives Paket machen könnten?
Mehr Infos zum Thema „Unwiderstehliche Angebote“ gibt es hier:
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Hallo Annja (mit Doppel“n“)!
Aus meiner Sicht hängt das Paketeschnüren und Delegieren von Aufgaben rund um die Dienstleistung damit zusammen, dass das Loslassen so schwer fällt.
Dabei merke ich jedesmal, dass ich mehr bei mir bin, wenn ich Lästiges, Randthemen oder reine Ablauf-Standarts und mich auf das Wesentliche konzentriere: das Anliegen meines Kunden. Zur Casting-Aufgabe habe ich keine Tipps parat. Doch ein „übrigens“: ich lese Ihren Newsletter richtig gerne, er landet nie in der Ablage „P“…
Farbenfrohe Grüße aus der colori AKADEMIE
von Andrea Schulte-Herr
Hallo Andrea,
toller Aspekt in diesem Zusammenhang das Loslassen reinzubringen. Viele denken nämlich, man müsste immer mehr und mehr in ein Paket packen. Aber die Konzentration auf das Wesentliche – auch im Sinne: Was braucht mein Kunde wirklich, um zu einem guten Ergebnis zu kommen – ist soo wichtig.
Danke für den Beitrag und „die Blumen“ für meinen Textletter.
Annja (tatsächlich laut GEburtsurkunde mit zwei „n“ ,-)
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Guten Morgen, ich würde gerne mehr an meinem Geschäft arbeiten als in meinem Geschäft, schon wahr, doch ich bin Portraitfotografin – wie soll das also gehen?
Ich muss den Kunden beraten, immer und immer wieder und ich muss fotografieren, die Auswahl treffen und die Bearbeitung machen, da ich einen eigenen Stil habe.
Ich muss Termine vergeben mein Marketing planen, Newsletter schreiben, usw. usw. Ich weiß ttasächlich nicht wo diemZeit bleibt, ich meckere nicht, meine Arbeit ist hoch befriedigend, es geht mir gut, ginge mir ab besser, wenn ich mehr Zeit hätte
Liebe Frau Knappe,
vielen Dank für Ihren Beitrag. Wenn Sie als Dienstleistung weiterhin ausschließlich Portraitfotografie anbieten möchten, dann ist es wohl schwierig, Pakete mit standardisierten Anteilen zu schnüren. Aber ich kenne die Abläufe der Portraitfotografie nicht gut genug, um da sicher zu sein.
Eine Idee, die mir spontan kommt: Sie könnten ein Paket schnüren, in dem nicht nur die Fotografie als Leistung enthalten ist, sondern auch eine Anleitung (per PDF oder auf CD oder als Video), wie man sich gut auf Portraitfotoaufnahmen vorbereiten kann. In Bezug auf Kleidung, Make-up, Frisur etc. – aber auch in Bezug auf die innere Einstellung. Damit bündeln Sie einen Teil Ihrer Beratung und müssen das nicht immer wieder und wieder tun.
Wenn Sie mehr Wert bieten, können Sie einen höheren Preis erzielen. Wenn Sie höhere Preise erzielen, müssen Sie weniger Aufträge hereinholen. Aber das ist nur eine von vielen Möglichkeiten, aus individuellen Dienstleistungen ein Paket zu schnüren.
Ich kenne mich bei Fotografie auch nichdti aus, stimme aber zu: Ein Ratgeber, wie man sich vorbereiten kann, wäre sicher gut, spezuiell was die innere Haltung angeht.
Sie als fotografin wissen sicher, was ein gutes Foto von einem schlechten unterscheidet. Wie muss man aussehen, um gut „rüberzukommen“? Dem Laien – mir z. B. – ist das ein Rätsel. Iiich bemühe mich um ein möglichst freundliches Gesicht – und bin erschrocken, wie ich dann auf dem Foto aussehe.
Wenn Sie Ihrem Kunden diese Schocks und die vielen vergeblichen Versuche ersparen können, wird er Ihnen sicher dankbar sein und Sie weiter empfehlen. Außerdm erleichern Sie sich sleber die Arbeit .
Macht das Sinn? Wie gesagt, ich bin absoluter Laie.
Viel Erfolg
Johannes Krauth
Hallo liebe Annja Weinberger, wir haben in diesem Jahr einige Pakete für meine Coaching-Dienstleistung geschnürt. Die Zielrichtung, die mir vorschwebt ist: Es gibt nur noch eines max. 2 sehr wertvoll geschnürte Angebote, die meinen Klienten größten Nutzen bieten. Herzliche Grüße nach Berlin. Petra Schuseil
Liebe Frau Schuseil, und Ihre Pakete haben nicht nur einen hochkarätigen Inhalt, sondern Sie haben auch tolle Namen dafür gefunden – Coachingpaket Sinfonie zum Beispiel:
http://www.petraschuseil.de/index.php/Coaching.html
Yoga-Unterricht geht nur vor Ort / persönlich / in direktem Kontakt – daraus lässt sich kein Paket schnüren – Standardisierung ist unmöglich?
Das Online-Yogastudio http://yogaeasy.de/ zeigt, dass es auch anders geht.
Mit Casting kenne ich mich auch nicht aus, meinen Senf will ich trotzdem dazu geben.
Vertragsvorbereitungen finde ich einen guten Ansatz.
Eine andere Idee: Geht es beim Casting nicht immer darum, Laien zu finden oder Leute, die wenig Erfahrung vor der Kamera / auf der Bühne haben?
Da gibt es sicher einige Tipps, die unabhängig vom jeweiligen Film und von der zu besetzenden Rolle gelte: Wie gehe ich mit Lampenfieber um? Wie laut muss ich reden? Atemtechniken, …
Es ist sicher für beide Seiten eine Hilfe, wenn sich der oder die Neue schon ein bisschen innerlich vorbereiten kann.
Oder entsprechende Tipps für den Auftraggeber: Wie mache ich dem Neuen den Anfang leicht? Wie viel muss er wissen? Wie viel kann ich ihm zumuten? usw.
Hallo Herr Krauth,
manchmal ist gerade der „nicht auskennen“ Blick sehr hilfreich. Danke also für Ihre Ideen, die mir gut gefallen.
Schönen Tag noch, Annja Weinberger