Mein Beitrag zur Blogparade von Selbststaendig-im-netz.de

Mein Blogger-Kollege Peer Wandiger ist selbständiger Webdesigner, Programmierer und bloggt unter www.selbststaendig-im-netz.de über Themen wie „Geld verdienen im Netz“ und „Links für Existenzgründer“. Jetzt hat er zu einer Blogparade aufgerufen – hat also andere Blogger aufgefordert, zu einem bestimmten Thema zu bloggen. Seinem Aufruf, einen Blogbeitrag rund um das Thema „Getting things done“ – die tausend Arbeiten eines Selbstständigen geregelt kriegen – zu posten, folge ich gerne.

Meine Methode als Solo-Selbstständige, die vielen To-Do’s auf meiner Liste in den Griff zu bekommen, ist sehr einfach und funktioniert oft – aber nicht immer :-). Sie funktioniert dann nicht, wenn mir eine Innere Stimme sagt: Ne, das ist jetzt zuviel, das schaffst du nicht, das willst du nicht. Ich will einfach mal nix tun, auch nix planen. Das passiert – immer wieder – und ich lebe inzwischen damit. Verstehe es als automatische Bremse, auf die Körper und Geist treten und mir sagen: Hier ist die Grenze. Mach‘ nicht zuviel. Dann ist Pause, Auszeit, Ruhe angesagt. Ist neue Kraft geschöpft, geht es weiter. Inzwischen mit immer weniger rückschauendem Hadern.

Hier meine simple Zeitmanagement-Methode:

Ein Ordner

Vier Rubriken: Projekte / Wochenplan / Tagesplan / Aktionspläne

Ein Tischkalender

Wildes Ideenbuch

 

So benutze ich diese good old school tools:

Ich führe eine Projektliste – da stehen alle Projekte drauf, die für mich gerade anstehen. Die sind noch nicht im Detail geplant, aber schon soweit durchdacht habe, dass ich sage: Ich will sie umsetzen.

Auf die Liste Aktionspläne kommen die Projekte, die ich schon genauer in kleine Schritten geplant habe.

Auf die Wochenliste kommen die Projekte, die ich glaube in einer Woche ein Stück voranbringen zu können. Das Stück kann auch heißen: Konkreten Aktionsplan für Projekt X entwickeln. Oder aber: Schritt Y von Projekt Z umsetzen.

In die Tageslisten trage ich für jeden Wochentag (und offen gestanden auch manchmal für Wochenendtage) ein, welchen Punkte aus der Wochenliste ich bearbeiten will.

Der Tischkalender kommt ins Spiel, wenn ich alle fixen Termine (bei mir häufig lange Telefontermine mit Kunden) eintrage. So kann ich mit den Tageslisten gegenchecken, was realistisch machbar ist an einem Tag.

Ins wilde Ideenbuch trage ich Spinnereien, Vorschläge von anderen, Links, Bücher etc., die ich mir mal anschauen will – kurz unausgereifte Ideen ein. Die kann ich wieder hervorkramen, wenn ich will.

Es gibt Wochen, da bekomme ich meine Tageslisten komplett abgearbeitet oder bin sogar in der Planübererfüllung. Und es gibt Wochen, da muss ich reichlich To-Do’s in die nächste Woche übertragen. So läuft es im wahren, unperfekten Leben.

Abhaken macht natürlich Riesenspaß, aber mal ein paar Überträge machen ist auch ok.

Ich glaube, das ist so eine Art abgespecktes „GTD“ von David Allen. Mir reicht es völlig. Die Planerei soll mich ja nicht auffressen.

Ach ja, eine „Kleinigkeit“ noch: Ich habe gelernt als Selbstständige nicht ständig als selbst machen zu wollen. Ich arbeite mit virtuellen Assistenten. Aber die To-Do’s, die ich an meine Assistenten delegiere, muss ich natürlich auch planen :-).

Macht das jemand so ähnlich oder ganz anders?

Danke für die Anregung zu diesem wichtigen Thema an www.selbststaendig-im-netz.de

 

 

 

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare

  1. Hallo Annja,

    diese automatische Bremse bei Überlastung kenne ich auch. Tipp: Normalerweise lehrt einen die Gesellschaft ja nach der Maxime zu arbeiten „Erst die Arbeit, dann das Vergüngen.“ Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass manchml „Erst das Vergnügen, dann die Arbeit“ sehr viel besser Ergebnisse bringen kann. Nämlich dann, wenn man besonders überarbeitet und frustriert ist und die Freizeit hinten über fällt.

    Hm… Dein System Projektliste / Aktionspläne / Tagespläne… hört sich für mich relativ aufwendig und zeitraubend an… Andererseits erscheint es mir durchaus sinnvoll.

    Hm… da muß ich mal drüber nachdenken.

    Beste Grüße aus Aachen
    Ansgar

  2. Hallo Ansgar,

    dauert montags immer so 15 Minuten vielleicht um die Woche zu planen – und dann guck ich täglich auf die Tagesliste und hake ab.

    Wie machst du das denn?
    Annja

  3. Hallo Annja,

    oh, ich hätte erwartet, dass das länger dauert.

    Ich führe Projektlisten und plane meine Tage in meinem Taschenkalender. Die Detailplanung mache ich max. für eine Woche.

    Das Hauptproblem bei mir ist aber, dass ich oft umplanen muß, weil dann doch wieder irgend etwas dazwischen kommt oder eine geplante Aufgabe deutlich länger dauert als gedacht.

    Wie reagierst Du denn auf solche Dinge? Eigentlich müßtest Du dann ja alle Wochen und Tagespläne abändern, oder?

    Beste Grüße
    Ansgar

    1. Eigentlich müßtest Du dann ja alle Wochen und Tagespläne abändern, oder?

      … nö, mach‘ ich nicht. Abgerechnet wird immer nur zum Wochenende / Wochenanfang.

  4. UA_HettenkoferB

    Liebe Frau Weinberger,
    ich habe gerade Ihren Blogartikel gelesen und ich kenne auch das Modell GTD. Ich selbst bin noch am Experimentieren, was zu mir am besten passt. Ich mache mir auch einen Monatsplan und einen Wochenplan und breche dann diese Pläne auf einen Tagesplan herunter. Was ich noch nicht so gut unter bekomme, sind meine Projekte, wenn ich viele Auträge abzuwickeln habe.
    Danke für Ihre Tipps und so ein Ordner werde ich mir auch anlegen, das gefällt mir. Übrigens ein Ideebuch habe ich auch.

    Bei mir ist es auch manchmal so, dass ich wenig umgesetzt bekomme und dann weiß ich mittlerweile, jetzt ist Entspannung erst mal angesagt und dann bin ich auch damit zufrieden, dass ich nur wenig abhaken kann.

    Liebe Grüße
    Brigitte Hettenkofer

    1. Liebe Frau Hettenkofer,

      danke schön für Ihre Gedanken dazu. Ich persönlich habe anfangs mit dem GTD Methode versucht und muss sagen: Dazu bin ich zu ungeduldig und wohl auch nicht gewissenhaft genug. Deshalb nutze ich nun die von mir beschriebene abgespreckte Version.

      Letztlich kann nur jeder für sich selbst herausfinden, was funktioniert.
      Viel Erfolg dabei!

      Herzliche Grüße
      Annja Weinberger

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